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/Niger/In Niger wurden letztes Jahr fünf Journalisten unter Androhung der Todesstrafe inhaftiert.

16 Avril 2008 , Rédigé par Papadoc Publié dans #TRIBUNE LIBRE

Atomenergie und globale Gerechtigkeit
von Swenja Ritchie
In Niger wurden letztes Jahr fünf Journalisten unter Androhung der Todesstrafe inhaftiert. Es handelt sich um den unabhängigen französischen Berichterstatter Francois Bergeron, den Arte- Reporter Thomas Dandois und seinen Kameramann Pierre Creisson, sowie den Korrespondent des französischen Rundfunksenders RFI, Moussa Kaka, und den Direktor des nigrischen Nachrichtenmagazins Air Info, Ibrahim Manzo Diallo. Die drei französischen Berichterstatter wurden nach Verhandlungen von Nicolas Sarkozy freigelassen. Den Journalisten wurde wegen Reportagen über und Interviews mit Tuareg- Rebellen Gefährdung der Staatssicherheit vorgeworfen. Das Rebellengebiet im Norden des Landes ist auf Befehl von Präsident Mahmmadou Tandja durch das nigrische Militär bewacht und für Journalisten gesperrt.
„Europa braucht Atomenergie“ ist die Botschaft, die momentan sowohl durch Werbung der Branche als auch die Diskussion unter Politikern vermittelt wird. Selbst einige
Wissenschaftler vertreten diese Ansicht mit Überzeugung, wie z. B. der amerikanische „Öko-Guru“ James Lovelock, der Atomenergie für den Ausweg aus der Klimakatastrophe hält. Doch abgesehen davon, dass Atomenergie weder ausreichend verfügbar, noch sauber ist (vgl. Abb.1,Quelle: WISE), besteht sie z.B. den Vergleich mit den sehr effektiv arbeitenden Blockheizkraftwerken weder in Punkto Kosten, noch kann sie geringere CO2-Emissionen aufweisen. Darüber hinaus wird durch die Gewinnung des für die Produktion von Atomstrom notwendigen Rohstoffs Uran die Lebensgrundlage von
Menschen bedroht, was bei der Debatte außer Acht gelassen wird.
Laut GfbV(Gesellschaft für bedrohte Völker) befinden sich 70% der Uranminen auf dem Land indigener Völker, deren Proteste gegen die Zerstörung ihrer natürlichen Lebensgrundlage nur selten weltweit Gehör finden.
Auch der Konflikt in Niger zwischen Regierung, mit Sitz in der Hauptstadt Niamey, und den Tuareg- Rebellen aus dem unfruchtbaren Norden des Landes, basiert auf der Ausbeutung der Uranvorkommen, die in den späten 60er Jahren im Tuareggebiet entdeckt wurden.
Ohnehin hatten die Tuareg seit der Kolonialzeit eine starke Veränderung ihrer Lebensgewohnheiten und Handlungsweisen erfahren müssen. Durch die Grenzziehung der Eroberer, die ohne Rücksicht auf kulturelle, sprachliche und historische Verbindungen erfolgte, wurde ihr damals wirtschaftlich uninteressanter Lebensraum auf fünf Länder aufgeteilt (vgl. Abb. 2, Quelle: Konrad Adenauer Stiftung, www.kas.de), wodurch sie in der Ausübung ihrer Jahrhunderte alten Lebensweise, dem Nomadentum,
stark eingeschränkt wurden. Erst mit der Entdeckung der Uranminen bestand ein wirtschaftliches Interesse an der Region, in der traditionell Landwirtschaft und
Viehzucht betrieben wird. Trotz einer Uranfördermenge, die auf dem 3. Platz weltweit liegt, rangiert Niger unter den fünf ärmsten Ländern der Welt und liegt momentan an vorletzter Stelle.
Aus dem Saharadorf Arlit ist mittlerweile eine Stadt mit 80.000 Einwohnern geworden,
von denen die meisten ohne Kanalisation und Strom leben. Der staatliche französische
Energiekonzern Areva hatte Anfang der 70er Jahre mit der nigrischen Regierung Verträge zur Uranförderung abgeschlossen und beschäftigt heute etwa 4400 Arbeiter vor Ort, davon 1600 direkt Angestellte (Abb. 3, Quelle: AFP Pierre Verdy). Nach Angaben von WISE (World Information Service on Energy) sind auch die deutsche Urangesellschaft, die EnBW AG und die EON AG an dem Geschäft beteiligt, sowie die Firma Siemens als Kooperationspartner der Areva . Hygienekontrollen zu den Zuständen in den Minen wurden mehrfach von Areva angekündigt, jedoch bisher keine Ergebnisse
veröffentlicht. Die nigrische Bürgerrechtsorganisation Aghir in Man (menschlicher Schutzschild) beauftragte daher die unabhängige französische Untersuchungskommission Criirad (unabhängige Forschungs-und Informationskommission für Radioaktivität) im Jahre 2003 mit den Untersuchungen.
Ihre Messgeräte wurden jedoch am Flughafen von Niamey von Sicherheitskräften

beschlagnahmt, sodass Aghir in Man sich auf geheimem Wege Proben beschaffte und Criirad zukommen ließ. Laut Criirad ergaben die Laboruntersuchungen eine bis zu hundertfach über dem von der Weltgesundheitsorganisation festgelegten Grenzwert liegende Strahlenbelastung. Aghir in Man wirft Areva eine unzureichende Absicherung der Abraumhalden, mit der Folge einer radioaktiven Belastung der Umgebung, verseuchtes Grundwasser und mangelnde Aufklärung der Bevölkerung und der Minenarbeiter vor.
Obwohl dem Konzern Areva auf Grund der skandalösen Bedingungen, unter denen in Niger Uran gefördert wird, von den Umweltorganisationen Pro Natura und „Die Erklärung von Bern“ vor den Toren des Weltwirtschaftsforums der Preis für das unverantwortlichste
Unternehmen (Public Eye Award) verliehen wurde, sind im Januar 2008 erneut Verträge
zwischen der nigrischen Regierung und dem Stromkonzern Areva abgeschlossen wurden.
Sie beziehen sich auf die Erschließung der Imouraren- Mine, die sich ebenfalls direkt im Tuareg-Gebiet befindet, wodurch die Rückzugsmöglichkeiten der von Landwirtschaft und Viehzucht lebenden Tuareg weiter eingeschränkt werden (Abb. 4, Quelle: Reuters).
Die Erschließung dieser Mine befördert den größten Energiekonzern der Welt ebenfalls zum Marktführer der Uranproduktion.
Seit Januar 2007 gab es wiederholt Anschläge auf militärische Einrichtungen in der Region des Uranbergbaus und auf Transporte aus den Minen, zu denen sich die MNJ (Mouvement des Nigériens pour la Justice) bekannte. Diese aus der Tuareg- Rebellion entstandene Bewegung versucht, sich Gehör zu verschaffen, indem die Urantransporte behindert werden.
Sie fordert eine Beteiligung der lokalen Bevölkerung am Ertrag aus den Minen, eine bessere Aufklärung der Minenarbeiter und Entschädigungen für die enteigneten Bewohner der Minengebiete.
Das Militär geht schonungslos gegen Angehörige des Tuareg- Stammes vor und exekutiert willkürlich unbeteiligte Zivilisten, Frauen, Kinder und Greise. Nigers Präsident Mahmadou Tandja ist darum bemüht, die Rebellen als Banditen und Drogenhändler darzustellen, um die Uranproduktion nicht zu gefährden. Das Rebellengebiet im Norden des Landes ist durch das Militär für Journalisten gesperrt, da diese die Version der Regierung in Frage stellen könnten.

Pour la traduction, si un ou une volontaire désire y travailler, ce sera avec plaisir que nous passerons la version Française.
Pour la version Occitane faudra voir !

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M
Bonjour Papadoc,Est-ce que tu as vu ce lien ?http://www.libetoulouse.fr/2007/2008/04/deux-toulousain.html
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